Das ging nach hinten los: Dieter Nuhr (58) riss in seiner ARD-Show "Nuhr im Ersten" Witze über die Umweltaktivistin Greta Thunberg (16) und die "Fridays For Future"-Bewegung. Doch viele User können in den sozialen Netzwerken darüber nicht lachen und brechen einen Shitstorm vom Zaun.
ABER:
Wegen ein paar harmloser Witze über Greta Thunberg steht Comedian Dieter Nuhr seit Tagen in der Kritik. Ja, seine Sprüche sind manchmal ärgerlich. Doch können wir wirklich den politisch-korrekten Staatshumor wollen?
Das Feld von hinten aufgerollt: Beim politisch-korrekten Staatshumor (was immer das auch sein mag) würde mir vermutlich das Lachen bald vergehen.
Wie für so manch anderen Shitstorm habe ich auch für den im Beitrag 3 benannten kaum Verständnis. Für meine Begriffe hat Dieter Nuhr die Entwicklung der momentanen Situation und die Folgen schneller, radikaler Änderungen gut geschildert.
Bleibt zu hoffen, dass Mahnungen der Klimaaktivisten weltweit auf fruchtbare Böden fallen und alle Maßnahmen wirklich zukunftsorientiert sind. Es gibt viel zu tun … packen wir es an!
Über Greta darf man nichts negatives sagen, dann werden manche Böse. Aber nach Amerika ist sie nur einmal gesegelt, jetzt geht sie wieder mit dem ach so schädlichen Flieger. Warum den das wohl?
Dieter Nuhr hat eine neue Zielscheibe: Luisa Neubauer
Dieter Nuhr kann es nicht lassen. In seiner Sendung „Nuhr im Ersten“ kritisierte er erneut die Klimabewegung. Anstelle von Greta Thunberg nahm der Comedian diesmal aber Luisa Neubauer ins Visier.
Mehrere Male wetterte Dieter Nuhr bereits öffentlich gegen Greta Thunberg und Fridays for Future. Dafür kassierte er nicht nur Buh-Rufe im Publikum, sondern auch einen Shitstorm. Nuhr macht trotzdem weiter – doch anstelle von Greta Thunberg hat er es nun auf die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer abgesehen.
Dieter Nuhr wirft Luisa Neubauer „Klimahysterie“ vor
In seiner Sendung „Nuhr im Ersten“ sprach der Comedian am Donnerstag (16.1.) über Neubauers Vorhaben, die Bundesregierung für ihr Klimapaket zu verklagen.
„Liebe nachfolgende Generation, wenn ihr jemanden verklagen wollt, versucht es auch mal in China oder Indien“, witzelte er. Und weiter: „Wenn Luisa Neubauer bei [Markus] Lanz davon erzählt, dass sich die Kinder in Zukunft auf heißem Asphalt die Füße verbrennen werden, dann passt das Wort „Klimahysterie“ nicht so schlecht.“ Er kenne da eine großartige Erfindung, die das Problem löst: „Schuhe“.
Nuhr wolle die Erderwärmung nicht kleinreden. Er betonte: „Ich glaube nur, dass Hysterie nicht hilft“.
Von wegen Hysterie: Wissenschaft stützt Neubauers Klage
Wieso Neubauer und diverse Umweltverbände die Regierung verklagen, darauf ging Nuhr nicht ein. Tatsächlich geht die Aktivistin damit gegen das Klimapaket der Bundesregierung vor, welches in ihren Augen nicht ausreicht, um die Klimaschutzziele von Paris zu erreichen. Eine Meinung, die auch Wissenschaftler wie die Gruppe Scientists for Future teilen.
Verpassen wir diese Klimaziele, kann das schlimme Folgen haben: Eine 2016 von der European Geosciences Union veröffentlichte Studie zeigt: Ein globaler Temperaturanstieg von mehr als 1,5 Grad könnte bereits zu extremer Hitze und Dürren sowie zu Ernteverlusten führen. „Schuhe anziehen“ wird diese Probleme nicht lösen.
Ich bin kein besonderer Fan von Greta Thunberg, denn sie wird teilweise nur als Aushängeschild von dahinter befindlichen anonymen Aktivisten verwendet - und auch finanziert. Trotzdem ist es gut, dass die Welt etwas aufgerüttelt wird, wenn wir unseren Globus für die nächsten Generationen lebenswert haben wollen.
Der Organisator des Weltwirtschaftsforums in Davos Kurt Schwab bemüht sich seit vielen Jahren mit leider wenig Erfolg, den Machthabern in Politik und Wirtschaft Änderungen abzuringen, aber Geld, Macht und Selbstdarstellung stehen meist in deren Vordergrund.
Mich erinnert die derzeitige Weltklimasituation an die Geschichte mit der täglich verdoppelten Seerosenmenge in einem Teich, wo auch noch am Tag vor dem Kollaps alles rosig betrachtet wurde, da die Teichoberfläche "doch nur" halb bedeckt war.
Was den umstrittenen Dieter Nuhr betrifft, so darf man nicht vergessen, dass er als Kabarettist die sog. Narrenfreiheit genießt.
Nicht zu vergessen die Massenwanderung von Menschen, die von ihren ausgetrockneten Erdteilen eines Tages in noch bewohnbaren Gebieten flüchten werden. Viele Experten sind heute schon überzeugt, dass dies einmal zu einer Katastrophe führen wird.
Ohne Fan irgendeiner Bewegung zu sein, und ohne jemanden benachteiligen oder bevorzugen zu wollen, mache ich mir (nicht erst jetzt) Gedanken. - Auf die eigene Region blickend, schau(t)e ich auch über den berühmt-berüchtigten Tellerrand hinaus. Den Niedergang des Steinkohlebergbaus haben wir hier fast hautnah erlebt; ebenso das Sterben / bzw. den Fortgang der ersatzweise angesiedelten Betriebe. Was einst als fortschrittlich galt, wird heute verteufelt.
Parallel dazu denke ich über viele Erleichterungen nach, die Industrialisierung und Fortschritt gebracht haben. Mit Elektrizität hängt (zumindest in Haushalten) alles zusammen. Des Deutschen angeblich liebstes Kind ist das Auto. Derzeit wird noch Umstieg auf Elektromobilität präferiert. Wie soll Funktionieren weiter gewährleistet sein, wenn Kohleausstieg vorangetrieben wird und nicht nur Kohle-Kraftwerke vom Netz genommen werden? Woher soll die erforderliche Elektrizität kommen, damit genügend zur Bedarfsdeckung bereitgestellt werden kann?
Die Lösung kann nicht sein, dass Energie zweifelhafter Herkunft woanders eingekauft wird. In die Nähe käme Strom aus den zahlreichen AKW Frankreichs in Betracht.
Leider erzeugen die viel bejubeltem Windkraftanlagen sowie Photovoltaikflächen nur bei besonderen Wetterbedingungen (Wind bzw. Sonneneinstrahlung) elektrischen Strom, aber besonders in der Nacht wird z.B. für Raumheizung und das Laden von Elektroautos Strom gebraucht. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass Transportleitungen (z.B. die Leitungen von der Nordsee nach Süddeutschland) einiges an Energieverlusten bringen, aber auch alle anderen Speicherverfahren haben mehr oder weniger Energieverluste.
Neben den klassischen Speichermedien (Blei-, Lithium- und Redox-Flow-Akkus) könnte man überschüssige elektrische Energie auch in riesigen Schwungrädern sowie als Druckluft für späteren Bedarf zwischenspeichern. Ebenso eignet sich die vorübergehende Umwandlung in Wasserstoff, welches später mittels Brennstoffzellen wieder zu Strom gewandelt wird.
Seit bald 100 Jahren bewähren sich – besonders in den gebirgigen sowie hügeligen Landschaften – sog. Pumpspeicherkraftwerke. Dabei wird überschüssiger Strom zum Hochpumpen von Wassermengen aus einem unten befindlichen Wasserspeicher in einen höher liegenden Stausee verwendet. Bei Strombedarf schießt das oben gespeicherte Wasser nach unten und betreibt dort ein Elektrizitätskraftwerk zur Stromerzeugung und kann ggfs. wieder in das unten befindliche Reservoir geleitet werden.
Daher werden wir langfristig auch ohne Atomkraft- und Kohle/Erdgas/Erdölkraftwerke genügend elektrischen Strom haben. Auch effizientere Haushaltsgeräte (bes. Waschmaschinen, Geschirrspüler, Kühlgeräte und Beleuchtungskörper) tragen zum dann geringeren Stromverbrauch bei. Ob die umweltschonenen Kernfusionsreaktoren mit unendlicher Energie jemals praxistauglich werden, steht noch in den Sternen.
Ohne nähere Ausführungen hier, sind mir Faktoren wie besondere Bedingungen, die zur Erzeugung an die Umgebung gestellt werden sowie Energieverluste beim Transport in andere Gegenden, auch durch den Kopf gegangen. Dass langfristig auch ohne Kohle-, Erdgas-, Erdöl- und Atomkraftwerke genügend elektrischer Strom bereitstehen wird, sehe ich ähnlich. Die derzeit vorgegebenen Zeitfenster erscheinen mir aber nicht ausreichend für die erforderlichen Umstellungen. Außerdem ist alles wahrscheinlich nicht ohne größere finanzielle Einbußen der Bevölkerung zu stemmen. Dazu muss man nicht nur guten Willens sondern auch in der Lage sein.
Die Netzverluste bei Übertragungen von elektrischem Strom betragen in Deutschland im Durchschnitt zirka 6 % der erzeugten Strommenge. Damit kein höherer Wert entsteht, bringt man die Erzeugung möglichst nah an die Verbraucher. Hochspannungsleitungen (380 Volt) sind pro 100 km mit 1 % belastet, bei den Mittelspannungen mit 15 Kilovolt von den Umspannwerken zu den Siedlungstransformatoren schon etwas mehr und die 230/380-Voltleitungen zum Endverbraucher schlagen mit 15 % zu Buche, daher bemüht man sich, die beiden letztgenannten Distanzen möglichst gering zu halten. In Nordamerika gibt es schon 735-Volt-Überlandleitungen, außerdem versucht man durch geringere Strommengen mit den vorhandenen Stahlseilen auszukommen, obwohl größere Mengen möglich wären. Daher haben Hochspannungsleitungen oft 2 mal 3 Leiter (plus Kommunikationsleiter ganz oben). Bei Ausfall eines Dreileiters kann man dabei kurzfristig die Strommenge verdoppeln und damit die Versorgung sicherstellen. Auch die Übertragung mittels Gleichstrom verursacht weniger Verluste, allerdings rechnet sich dies erst ab einer Mindestentfernung, da das zweimalige Umformen auch Wärmeverluste verursacht. Dickere Leitungen mit geringeren Verlusten sind nur bei Erdkabel möglich, da bei Freileitungen das Gewicht der Seile zu groß wird.
Seitens der Elektrizitätsunternehmen versucht man mit verschiedenen Mitteln, die Stromverluste zu minimieren, aber letztlich bezahlen diese doch die Abnehmer. Beim Stromtransport von den Windrädern in der Nord- und Ostsee nach Süddeutschland sind daher leider relativ große Verluste wegen der Koronarentladung plus thermischer Abstrahlung unvermeidbar.
Der Mensch verliert die Kontrolle über den Klimawandel
Die Klimaschutzziele der Regierungen reichen nicht, um eine gefährliche Kettenreaktion zu verhindern. Der Mensch verliert die Kontrolle über den Klimawandel.
16 Kippelemente werden durch die steigenden Temperaturen ausgelöst Kontrolle über den Klimawandel geht verloren Mensch hat nur noch wenige Jahre um gefährliche Kettenreaktion zu stoppen
Die Weltgemeinschaft hat 2015 im Paris-Abkommen beschlossen: Die Erderwärmung soll bei zwei Grad gestoppt werden, besser aber bei 1,5 Grad. Diese Grenze ist nicht willkürlich gewählt, doch die Gründe dafür sind in der Öffentlichkeit wenig bekannt.
Wird sie überschritten, droht eine Eskalation der Klimakrise, vor der Wissenschaftler warnen. Das Problem: Werden bestimmte „Kippelemente“ im Klima- und Erdsystem ausgelöst, kann es zu Kettenreaktionen kommen, durch die sich die Erwärmung unkontrollierbar verstärken würde. Es droht dann eine „Heißzeit“, bei der sich die Erde um vier bis fünf Grad erwärmen würde und die ein Ende der heutigen menschlichen Zivilisation mit sich brächte.
16 dieser Kippelemente, die bei unterschiedlichen Temperatur-Schwellenwerten ausgelöst werden, haben Wissenschaftler identifiziert. Die Palette reicht von den riesigen Eisschilden der Erde auf Grönland und in der Antarktis über die Permafrost-Böden, den Amazonas-Regenwald und den Golfstrom bis zum indischen Monsun.
Eine Gruppe von führenden Forschern warnte Ende vorigen Jahres im renommierten Fachjournal „Nature“, dass bei mehr als der Hälfte der 16 Kippelemente das „Umlegen des Schalters“ bereits gefährlich nahe sei. Der Hauptautor des Kommentars, Timothy Lenton, warnte vor einer „planetaren Notsituation“. Es liege womöglich nicht mehr in unserer Hand, das Erdsystem vor einem Umkippen in einen neuen Zustand zu bewahren, meint der Direktor des Instituts für globale Systeme an der Universität Exeter in Großbritannien.