Trier - Es ist ein Gefühl, das fast jede und jeder kennt: Ein Satz reicht und schon zwiebelt es gehörig. Wir sind tief gekränkt. Dabei ist eine Kränkung keine Beleidigung und nicht mal unbedingt ein Angriff. Wie kann man diesen Schmerz also greifen, verstehen - und mit ihm umgehen? Das sagen Expertinnen:
Kränkungen treffen jeden von uns ganz tief im Inneren, denn sie verletzen unseren Selbstwert - oder einen anderen für uns wichtigen Wert, so die Mannheimer Psychologin und Psychotherapeutin Doris Wolf. Die Folge sind gleich mehrere belastende Gefühle.
Auch neutrale Situationen erleben und bewerten wir dann als negativ und verletzend, etwa weil unsere Erwartungshaltung nicht erfüllt oder ein wunder Punkt getroffen wurde. "Dass die meisten subjektiv empfundenen Kränkungen vom Kränkenden gar nicht als solche beabsichtigt sind, spielt dann keine Rolle."
Kränkungen sagen nicht nur etwas über unser Gegenüber, sondern auch über uns selbst, erklärt die Psychotherapeutin und Autorin Stefanie Stahl in ihrem aktuellen Newsletter: "Wer sich damit auseinandersetzt, gewinnt an innerer Stärke."
Sie empfiehlt zwei Übungen, die dabei helfen könnten, besser zu verstehen und sich innerlich aufzurichten.