Bier habe ich mit Franken bislang gar nicht in Verbindung gebracht. Bei Franken denke ich eher an Bocksbeutel und Wein. Auf alle Fälle ist Franken eine Region, in der ich physisch noch nie war. Ich weiß nur, dass die Leute dort sehr stolz sind.
Ich kann mich da nur an ein Telefonat erinnern, bei dem mich eine Frau von der DAK angerufen hat, um etwas zu klären. Als Erstes, mit wohl stolzer Brust, hat sie mir gesagt, aus welcher Stadt sie anruft – keine Ahnung mehr, war auf alle Fälle Franken und für mich eine komplett unwichtige Info.
Über Erdkunde und Deutschlandkunde kann ich nur sagen: Ja, ich war wohl im Klassenraum körperlich anwesend. Dass man sich wirklich alles merken muss, kann doch nicht sein. Egal. Die Dame am Telefon hat deutlich Dialekt gesprochen, und das zunehmend. Ich habe fast nichts verstanden und wollte ihr das freundlich zu verstehen geben, habe dann aber geredet, ohne dass Hirn und Mundwerk miteinander verbunden waren. Ich weiß den Wortlaut nicht mehr. Mein letzter Satz war so etwas wie: „Entschuldigung, aber ich verstehe kein Bayrisch.“
Kurzes Schweigen, und dann hat sie einfach aufgelegt. Zwei Tage später rief die DAK aus Hamburg an. Von einem Bekannten habe ich später erfahren, dass es für einen Franken die Höchststrafe ist, als Bayer bezeichnet zu werden. Lernt man so etwas in der Schule? Ich kann einen Thüringer nicht von einem Sachsen unterscheiden – alles eine Suppe.
Na ja, aber ich bin sicher, Franken ist eine Reise wert. Die Ferienstraße habe ich schon mal gehört, aber ich dachte, die wäre wohl in Baden-Württemberg oder so, an irgendeinem fetten Fluss mit Weinberghängen. Ab und an mit gewaschenen Ohren zur Schule zu gehen und das zu Hause zu wiederholen, wäre vielleicht doch nicht das Verkehrteste gewesen? Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Das stimmt aber nicht, ich höre zu.
Seit es uns möglich ist, haben wir uns oft in Franken rumgetrieben. Zu den Brauereien muss ich sagen, dass ich in der ersten in Spalt schon "hängengeblieben" bin.
Durch meinen Onkel erfuhr ich, dass unser Familienstamm wohl auch aus Franken, der Frankischen Alb stammt. (Aber schon im 17. Jahrhundert abgewandert) Also nichts wie hin. Haben in Spalt im Hotel erstmals Schäufele gegessen und ein gutes Helles dazu. Brauereien gibt es da gestreut so viel wie überall in Deutschland. Bamberg, Brombachsee, Ornbau, Bad Staffelstein und Pottenstein sollte man sich unbedingt mal ansehen. In Staffelstein ist wohl die Therme das Entscheidende. Ein Saunaareal erstreckt sich mit natürlichem Badesee über mehrere Hektar. Dort schwitzen tausende ohne je drängeln zu müssen. Liegen an jeder Ecke im Freigelände... Und eine Bierkneipe ist natürlich auch angeschlossen. Und der Herr Adam Ries wurde dort geboren.
Eins meiner ins Visier genommenen Ziele sind noch Kulmbach und Kronach, sowie der thüringische, an der Grenze gelegene Ort Sonneberg, wo auch nur fränkisch geredet wird. So auch schon zu DDR-Zeiten.
Ach ja, inzwischen würde selbst ich als absoluter Reisemuffel wenigstens mal Deutschland kennenlernen. Ab 25. August hat meine Frau zwei Wochen Urlaub, und wir sind die ganze Zeit am Nachdenken. Das wurde gestern wieder komplett umgeschmissen wegen der Karrierepläne meiner Tochter. Die war jetzt zuletzt Bezirksleiterin bei Netto, hat aber geschmissen und geht wohl wieder zurück zu Rewe,bzw jemanden der für Rewe arbeitet, wenn's klappt. Dann haben wir zwei die Enkel am Hals, und weil der Bengel eingeschult wird, können wir nirgends hin. Er sagt zwar "Nö, er macht krank, wir fahren in Urlaub", aber das Denken muss er wohl direkt ablegen.
Zitat: Ort Sonneberg, wo auch nur fränkisch geredet wird. So auch schon zu DDR-Zeiten.
ja hab mir das gestern direkt mal auf google Maps angeglotzt wo denwohl Franken ist und einige Orte die ich da gesehen habe hätte ich eigentlich der DDR zugeordnet. ist ja gar nich soo unerreichbar in der Ferne
Sonneberg, warum nicht fränkisch? Schau mal, 1949 wurde Deutschland geteilt. Warum soll man seinen Dialekt ändern? (Google)Sonneberg, obwohl heute in Thüringen gelegen, hat eine starke historische und kulturelle fränkische Prägung. Die Stadt und ihre Umgebung gehörten bis 1735 zu Sachsen-Coburg und sind traditionell fränkisch geprägt. Man spricht hier auch heute noch fränkische Dialekte, wie das Itzgründische.
ja, warum sollte man , aber irgendwie passiert es doch . mit der zeit verwäscht sich das , generationen wechseln . wenn ich heute vor jemandem stehe der sich als Ossi outet und dem Rentenalter noch entfernt ist hört man das ja fast gar nicht mehr , bzw kenne ich viele Kinder von Russen und polnischen Eltern die zweisprachig aufgewachsen sind , als Kinder hat man das gehört, heute kann man die Herkunft nicht mehr ausmachen. Meine Schwigerkinder sind alle Ausländer mit deutschen papieren ein schwiegersohn aus Kasachstan die schwiegertochter aus sizilien und der neue Lebensabschnittsgefährte meiner frankfurter tochter aus Kaufbeuren. letzterer ist der einzige der kein richtiges deutsch kann obwohl er sich als Zollbeamter (Frankfurt/main Airport ) bemüht