Am 3. Mai 1945 marschierte die britische Armee in Hamburg ein. Die Stadt ergab sich kampflos. Seit den Bombennächten von 1943 hatte sie sich in weiten Teilen in eine Trümmerlandschaft verändert.
Wie sollte aus dem Trümmerszenario wieder eine Stadt entstehen? Und wie lebten die Menschen zwischen Schutt und Ruinen? Im Hamburgischen Architekturarchiv in der Speicherstadt lagern Fotos, Pläne und Akten aus dieser Zeit, die darauf eine Antwort geben.
Sabine Kock, Leiterin des Hamburgischen Architekturarchivs, berichtet dem NDR 2020 über die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg. Dazu breitet auf einem Tisch Fotos und Akten vor sich aus: "Also von Barmbek bis Rothenburgsort über Hamm, Hamm-Nord, Horn, Dulsberg, Eilbek, das waren ja Trümmerflächen, die letztendlich Totalschadensgebiete waren, so hat man sie auch klassifiziert." Ein Foto von 1945 zeigt die Ruine eines typischen modernen Backsteinbaus der 1920er-Jahre an der Habichtsstraße in Barmbek: "Wir sehen jetzt fast so was wie eine Theaterkulisse die Hausfassade, durchlöchert, dahinter völlig leer stehen nur noch die Umfassungsmauern", sagt Kock.