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Eigenheimbesitzer kommen am Thema Fotovoltaik kaum noch vorbei ... hat schon Jemand Welche?
Solarenergie lohnt sich ohne feste Einspeisevergütung nicht .... das stimmt wohl nicht mehr
Ein Argument gegen Solaranlagen ist, dass sie zwar gut für die Umwelt seien, aber den eigenen Geldbeutel dauerhaft belasteten. Diese Annahme ist falsch, denn seit Jahren fallen die Preise für Solarmodule. Die Gestehungskosten von selbst produziertem Solarstrom liegen aktuell bei nur 11 bis 13 Cent pro Kilowattstunde. Eine Kilowattstunde Netzstrom hingegen ist weitaus kostspieliger, denn derzeit bezahlt man hierfür 29 Cent.
Solarmodule sind in den letzten Jahren qualitätsmässig besser und preismässig günstiger geworden. Die Kosten-Nutzen-Rechnung ist von verschiedenen Faktoren abhängig:
a) einmalige Investition - wird mit der Anzahl der Module pro kWp (= maximale Leistung in Kilowatt/Stunde) günstiger, da der Preis der Steuerungseinheit fast gleich bleibt. b) eventuelle Förderungen c) sog. Einspeistarife an den Netzbetreiber d) aktuelle Netz- und Energietarife vom Anbieter e) Eigenverbrauch bei Sonnenschein f) Möglichkeit der Speicherung (z.B. für Ladung eines E-Autos oder Saunabetrieb in dere Nacht)
Hier in Österreich rechnet man mit einem BEP (Break-even-point) - also dem Zeitpunkt, wo sich alles bezahlt macht - erst in 10 bis 15 Jahren - bei Speicher später. Ist derzeit Geld vorhanden, welches nicht sofort gebraucht wird (und es keine Habenzinsen bei den Banken gibt), dann ist dies sicher eine gute Geldanlage. Wenn man aber schon im höheren Alter ist, erlebt man diese Gewinnschwelle vielleicht gar nicht mehr.
Ich habe seit mehr als 13 Jahren eine Solarthermieanlage, die mir rund um die Uhr mein warmes Heizungswasser und mein heißes Duschwasser garantiert. Nur an wenigen Schneetagen ist Ebbe, da kommt noch meine Gastherme zum Zuge. Zu 70 bis 80% bin ich diesbezüglich autark. Die Anlage hat Indachelemente, also wie Veluxfenster vorzustellen. Die Anlage hat 24 qm und einen 1000l Pufferspreicher. Dazu 2 Wärmetauscher, die außerhalb dieses Kessels mir das Heizungswasser erwärmen oder das Trink-und Badewasser erhitzen. Nach rund 10 Jahren hatten sich alle Kosten amortisiert. Da nun das Dach erneuert wird, werde ich statt dessen effektivere (10qm) Kollektoren auf die Ziegel bringen und die alte verglaste Anlage abgeben. Nun zum Strom: Da habe ich 16 Module auf dem Dach und produziere rund 4 KW/h, wenn gutes Wetter ist, sonst etwas weniger bis gegen Null, wieder bei Schneelast. Beim Strom ist es so, dass ich geringe Mengen nachts oder in trüben Phasen zukaufe und generell erheblich mehr verkaufe. Unterm Strich bekomme ich noch monatlich einige Euro überwiesen. Diese Anlage ist 8 Jahre alt, da gab und gibt es etwas mehr als 24 Cent für jedes Kilowatt. Heute sind die Vergütungen geringer, aber dafür die Anschaffungskosten auch enorm gefallen. Es lohnt sich heute für Neueinsteiger, sich dazu einen schlanken Akkuspeicher ins Haus zu stellen. Dann ist man auch nachts autark. Für mich kommt das erst nach Ablauf der 20-jährigen Vergütung in Frage, wenn ich dann für den produzierten Strom wahrscheinlich nichts oder nur wenig bekomme. Generell rechnet sich beides ganz gewaltig. Man muss zu Beginn aber ein paar Euro investieren.
Gruß Tannerprinz
Die Weite Deines Horizonts ist Frage Deiner Sicht. Der Große sieht ihn breiter, der Kleine leider nicht. (Volker Zottmann)
Genau genommen hat das Frauerhoferinstitut nur die sog. energetische Amortisation gemeint. Dies heisst, dass der Aufwand zur Herstellung der Module (in China?) eben 2 Jahren an Betriebszeit gegenübergestellt wird. Für den Hausbesitzer ist aber nur die Amortisation seiner Investition wichtig. Andere Quellen berichten: Dünnschichtzellen rechnen sich nach 1,5 bis 3 Jahren, da die Herstellung am wenigsten intensiv ist. Jedoch ist bei diesen der Wirkungsgrad auch am geringsten. Bei polykristallinen liegt die energetische Amortisation zwischen 2 und 5 Jahre (Wirkungsgrad 15 bis 20%), bei monokristallinen zwischen 4 und 6 Jahren (Wirkungsgrad >22%). Dementsprechen sind auch die Preise der Module unterschiedlich.
Nur zur Vermeidung von Verwirrungen: Tannerprinz erwähnt hier zuerst seine Solarthermieanlage, welche aber etwas anderes als eine Photovoltaikanlage ist. Bei ersterer läuft ein geschlossener Solekreislauf über das Dach zu einen Wärmeaustauscher und versorgt das Haus über den Pufferspeicher mit Warmwasser sowie ev. von dort über einen weiteren geschlossenen Kreislauf zur Wohnraumbeheizung. Die Photovoltikanlage erzeugt Gleichstrom, welcher in Wechselstrom umgewandelt und selbst verbraucht bzw. verkauft wird. . Was die Stromspeichermöglichkeiten betrifft, so wird sich da in den nächsten Jahren einiges tun. Derzeit sind die Anschaffungskosten noch relativ hoch.
Die Informationen im Internet und den Zeitungen sind oft im Interesse der Regierung bzw. der Branche, daher müssen kritische Zeitgenossen entsprechend denken. Nach dem geplanten Ausstieg aus der atomaren- und fossilen Stromerzeugung ist die Regierung sehr interessiert, dass möglichst viel Strom aus erneuerbarer Energie kommt, daher die Forcierung von Windkraft, Fotovoltaik, Biomasse u.a. Ich persönlich sehe noch großes Potential in den Gezeiten der Nordsee, wo noch wenig getan wird. Natürlich muss auch verstärkt in die Nord-Süd-Leitungen investiert werden, da gerade im Süden viel Strom benötigt wird, der schon jetzt mittels Windkraft im Norden erzeugt wird.
Weil es zwei verschiedene Anlagen sind, haben die auch 2 verschiedene Namen. Ich dachte, es wäre deutlich genug gewesen. Ich habe nunmal beides auf dem Dach, auch gute Erfahrungen gesammelt und vor allem viel Geld gespart. Strom wird mich in Zukunft also nie mehr belasten, egal wie teuer der noch gemacht wird.
Gruß Tannerprinz
Die Weite Deines Horizonts ist Frage Deiner Sicht. Der Große sieht ihn breiter, der Kleine leider nicht. (Volker Zottmann)