Erst Smartphone, dann der Kaffee, so machen es viele Bürger heutzutage beim Frühstück. Man könnte auch neudeutsch sagen: Online first, coffee second.
Heute ist der Welttag des Kaffees. Trotzdem hat er nun eine andere Priorität bekommen. Man denke bloß an all jene, die frühmorgendlich einen mit der heißen Brühe gefüllten To-Go-Becher umklammernd, auf Bim und Bus warten. Oder an jene, die im Büro erst nach einem Zwischenstopp bei der Kapselmaschine ein „guten Morgen“ über die Lippen bringen. Oder an die, die ohne Heißgetränk-Konsum erst gar nicht die Schlüssel finden, um das Haus zu verlassen.
Kaum verwunderlich, dass dem „anregenden Getränk“ (Arabisch: qahwa) mittlerweile auch ein eigener Tag zugesprochen wurde. Und zwar der 1. Oktober. Happy Coffee Day, möchte man ausrufen, während am Handy die aktuelle Studie zum Thema studiert wird – deren Fazit: der Deutsche greift im Durchschnitt drei Mal täglich zur Tasse –, um sie dann inklusive #coffee zu posten
Doch Moment: Spätestens beim Klick auf den „Versenden“-Knopf – Pardon, beim Swipen über den On-Screen-Button – fällt es einem wie Bohnen in die Kaffeemühle: Man hatte ja noch gar keinen Kaffee! Denn tatsächlich: Man liegt noch im Bett, das Smartphone in der Hand, die Augen halb zugekniffen auf den Bildschirm gebannt, aus dem ein animierter Cappuccino herauswinkt. Aus dem Kaffee ist ein Smartphone zum Frühstück geworden – wie zuletzt auch Umfragen belegten. Demnach greifen zwei Drittel der Befragten nach dem Aufwachen als erstes zum Handy. Kaum verwunderlich: Liegt es doch am Nachtkästchen, während die Kaffeemaschine in der Küche steht. Um sie zu erreichen, müssten die Beine den Boden berühren, um E-Mails zu schreiben genügt der Daumen am Display.
Einen Vorteil hat der Wandel übrigens: Wer sich im Liegen darüber informiert, dass der typische Deutsche pro Jahr gut und gern 7,3 Kilogramm Röstkaffee verbraucht, das Heißgetränk vermutlich in der Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens seinen Ursprung hat und die Finnen die Kaffeetrinkweltmeister sind, der tut sich in der Küche – oder beim Bäcker – nicht schwer, wenn es darum geht, zu entscheiden, ob der Kaffee mit Milch oder Zucker, in Gedenken an Maria Theresia, in der Tasse oder als „Intermezzo“ ausfallen soll. Dem Handy sei Dank.
Lieber Gerhard, Interessanter Beitrag. Hab grad diese Woche mit einem Bekannten diskutiert, nach dem Motto...wohin führt das. Eigentlich ist das Smartphone und viele andere technische Errungenschaften eine gute Sache, auch der Computer zuhaus, die Kreditkarte, das Onlinebanking usw. erleichtern uns das Leben. Das was mir Angst macht ist die Abhängigkeit. Wenn Du mit der Karte kein Geld aus dem Automaten ziehen kannst, oder so. War letzte Woche für eine Seniorin einkaufen im Lidl, nur Kleinigkeiten, ein Einkaufskörbli reicht. Boah, nur eine Kasse offen und eine elend lange Warteschlange. Ich warte neben der Schlage, so wäre ich die Erste, wenn ne zweite Kasse aufgemacht würde. Irgendwie wird die Schlange nicht kleiner und es tut sich so nichts. Bis der Kassierer laut ruft. Haben Sie Bargeld...kommen sie zahlen, aber eben nur Bargeld. Keiner rührt sich. Ich geh mit meinem Körbchen an der Schlange vorbei und bin echt die Einzige die zahlen kann. Es sei ein Fehler im Terminal (was immer das bedeutet). Auf meine Frage, ob das oft vorkommt bekomm ich als Antwort: ja so 3-4 Mal im Jahr, da geht dann aber meist in der ganzen Region nichts. Mittlerweile hat die Frau hinter mir ihr Bargeld gezählt... 40 Franken hab ich, was dann noch im Einkaufswagen ist, lass ich da !! Ich hab meinen Einkauf gaaaaaanz gemütlich in die Tasche verstaut, und wirklich, nach uns zwei Kundinnen hat keiner mehr zahlen können, hatte keiner mehr Bargeld dabei. Das ist nur ein Beispiel von wegen Abhängigkeit von der Technik. Speziell das Smartphone, womit man so viel machen kann, wo man sich derart drauf verlässt, wovon man derart abhängig ist, wenn das mal nicht funktioniert........tja, wohin führt das.....
bei mir ist coffee first, dann Laptop und dann smartphone, normalerweise Heute war ich schon kurz nach fünf am Handy und hatte unsere whatsapp familiengruppe im Auge . eine meiner töchter ist im Kreissaal. jetzt ist halb 11 und immer noch nix . eigentlich sollte gegen sechs ein geplanter Kaiserschnitt durchgeführt werden, dann um neun . langsam werde ich nervös, aber meine Frau sagt , wenn was schlimmes wär, hätten wir schon bescheid . meine Frau, ist ,unter anderem, Hebamme und hat bei sowas die Ruhe weg.
Kaffee kann sehr schädlich sein, aber eigentlich nur wenn einem ein ganzer Sack auf den Kopf fällt.
Na, das find ich aber toll !! Du wirst Opa........ Na, da ist klar, dass man das Handy dabei hat um allen Bescheid zu sagen. Kriegen wir auch Bescheid ???? Lass uns wissen; ob alles in Ordnung ist und alle wohlauf sind... Er wird Opa....er wird Opa.....