Motorboot fahren: Jetzt auch ohne Führerschein Von Jessica Sturmberg
Wer schon immer mal mit einem Motorboot auf dem Wasser unterwegs sein wollte, kann sich in der kommenden Saison einfach ein Boot mieten und raus fahren, ohne dafür einen Führerschein machen zu müssen. Die Bundesregierung hat die entsprechenden Vorschriften gelockert, so dass Boote jetzt bis zu einer Motorisierung von 15 PS (11,03 KW) führerscheinfrei gefahren werden dürfen. Dafür müssen die Skipper mindestens 16 Jahre alt sein. Die neue Regelung gilt auf allen Bundeswasserstraßen, sowohl im Binnenland als auch an der Küste. Ausnahmen sind der Rhein, der Bodensee und ein Abschnitt der Spree-Oder-Wasserstraße. Hierbei handelt es sich um internationale Gewässer, für die eine länderübergreifende Regelung getroffen werden müsste.
Vom Schlauchboot bis zum Hausboot mit Küche und Kojen In Binnengewässern dürfen die Boote zudem nicht länger als 15 Meter sein. Ansonsten können Wassersportfreunde jede Bootsart mieten oder kaufen vom motorisierten Schlauchboot über die Motoryacht bis hin zum Hausboot für die ganze Familie. Die Bootsverleiher müssen unerfahrene Fahrer allerdings zunächst einweisen. Zudem sollen alle Einsteiger eine Broschüre mit den wichtigsten Verkehrsregeln an die Hand bekommen. Damit man sich gerade beim An- und Ablegen und bei der Schleusendurchfahrt sicherer fühlt, rät der Verband der Boots- und Yacht-Sachverständigen vorher eine Übungsstunde bei einer Bootsschule zu nehmen. Die meisten Schulen nehmen pro Stunde zwischen 20 – 30 Euro.
NRW auf dem Wasser erkunden Der Bundesverband Wassersportwirtschaft rechnet im Sommer durch die neue Verordnung mit einem höheren Angebot auch von stundenweiser Bootsvermietung oder Ein-Tages-Offerten. In Nordrhein-Westfalen bieten sich zahlreiche ruhige und langsamere Gewässer für Ausflüge an, beispielsweise der Mittelland-Kanal oder die Ruhr. Diese eignen sich aufgrund ihrer vielfachen Anlegestellen auch für Mehrtages-Fahrten. Wer ein Hausboot für eine Woche chartert, muss je nach Bootsausstattung mit Kosten ab 500 Euro rechnen. Dafür sind dann die Übernachtungen bereits inklusive.
Falls es mal krachen sollte... Wer sich ein Boot mietet, sollte beachten, dass die privaten Haftpflichtversicherungen in der Regel nicht für Schäden aufkommen, die man als Skipper verursacht. Wenn man also beispielsweise einen Unfall auf dem Wasser verursacht, sollte man für diesen Fall versichert sein. Am besten erkundigt man sich vorher beim Verleiher, welche Versicherungsmöglichkeiten dieser anbietet und welche Selbstbeteiligungsregeln er hat. Für einen Törn, der mehrere Tage dauert, sollte man in jedem Fall eine Skipper-Haftpflichtversicherung abschließen. Beispiel: Für insgesamt sechs Wochen Törn innerhalb eines Versicherungsjahres zahlt man je nach Bootsklasse etwa 80 bis 100 Euro. Die sechs Wochen kann man innerhalb des Versicherungsjahres unterschiedlich aufteilen.
Ich wünsche Euch viele schöne Törns und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel - Ingeborg
Sieh an, da wird mein Schatz aber gucken!! Na ja, er hat seinen Bootsführerschein (Binnen und See) gemacht, weil mit 15 PS kommt man nicht weit, wenn knapp 10 Meter Stahlschiff bewegt werden sollen.
Viele Menschen wissen dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht dass sie glücklich sind.